Moonlight

»Moonlight« gewann 2017 den Oscar für den »besten Film«. Hier ist die Kurzkritik von Edzard.

Moonlight (2016) © A24

Regie: Barry Jenkins; Darsteller: Trevante Rhodes, Naomie Harris, Mahershala Ali

Chiron lebt in einem Armenbezirk von Miami, mit seiner drogensüchtigen Mutter (N. Harris), aber (das versteht sich fast von selbst) ohne Vater. Seine Mitschüler hänseln den sensiblen Jungen, der zudem langsam begreift, dass er schwul ist – was seine soziale Stellung in dem schwierigen Milieu ebenso wenig fördert wie sein Selbstwertgefühl. Als der Drogendealer Juan (M. Ali) eine Art Ziehvater für ihn wird, scheinen sich die Dinge zum Guten zu wenden.

In drei Teilen und mit drei verschiedenen Hauptdarstellern (alle im Cover zu sehen, wenn man nur genauer hinsieht …) erzählt »Moonlight« Chirons Geschichte. Das Coming-of-Age-Drama besticht durch die starken Darsteller und die lebensechte Inszenierung mit glaubwürdigen Dialogen. Ob das »lebensecht« ist kann ich natürlich nicht wirklich beurteilen – aber das ist beim Thema »Authentizität in Spielfilmen« ja immer eher eine Frage des Gefühls.

Durch die Schilderung einer – vorsichtig ausgedrückt – schwierigen Kindheit und Jugend eines Vertreters zweier Minderheiten wird »Moonlight« zwangsläufig auch zum politischen Statement. Doch er ist deutlich stärker ein ergreifendes Drama um individuelle Figuren, als eine Anklage oder ein Gesellschaftsportrait.

PS: Die gestern gewonnenen Oscars (»Bester Film«, »Bestes adaptiertes Drehbuch« und »Bester Nebendarsteller«) sind sicherlich verdient, wobei es natürlich in allen Kategorien auch andere würdige Preisträger gegeben hätte.

Weiterlesen …

Bernadette

Die exzentrische wie auch menschenscheue einstige Star-Architektin Bernadette führt ein Leben als Hausfrau, Mutter und Ehegattin. Als ihre Tochter sich eine Kreuzfahrt in die Antarktis wünscht, stellt dies Bernadette vor neue und unbekannte Herausforderungen.

True Detective Staffel 3

Die Cops Hays (Ali) und West (Dorff) ermitteln anno 1980 in einem Mordfall in einer Kleinstadt in Arkansas, der sie über Jahrzehnte nicht loslassen wird. Alles dreht sich um zwei verschwundene Kinder, einige mysteriöse Umstände und ein abruptes, jedoch nicht endgültiges Ende der Ermittlungen.

Nocturnal Animals

»Nocturnal Animals« erreicht erzählerisch ein hohes Niveau und bereits der Vorspann ist eine Attraktion. Dennoch wird es der Film am Ende sicher nicht allen Zuschauern recht machen. Hier ist Edzards Kurzkritik.