Die folgende Auswahl ist nicht nur rein subjektiv, sondern basiert auch auf meinem „Verständnis“ von Science-Fiction. Daher sind großartige Filme wie „Donnie Darko“ oder „Eternal Sunshine of the Spotless Mind“ nicht dabei, weil ich sie eher anderen Genres zuordnen würde – auch wenn sie durchaus Sci-fi-Elemente enthalten.
1. Inception (2010)
Schlicht und ergreifend ein großartiger Film, der sich übrigens nur deshalb für diese Liste qualifiziert, weil die Idee in anderer Leute Träume einzubrechen in der Realität (noch) nicht funktioniert. Ansonsten fehlen die üblichen Sci-Fi-Elemente komplett, es gibt keine Aliens oder Roboter, Raumschiffe oder filegende Autos. Macht aber nichts, denn die Traumwelten des Films kommen sehr gut ohne diese Dinge aus.
2. A Scanner Darkly (2006)
Auch hier könnte man streiten, ob es sich überhaupt um einen Science-Fiction-Film handelt. Schließlich wäre das Szenario des Films (und der Vorlage von Philip K. Dick) auch in der Gegenwart möglich. Das für den Autor typische Spiel mit Realitäts- und Bewusstseinsebenen – in diesem Fall ausgelöst durch massiven Drogenkonsum – ist hervorragend wiedergegeben, die auf den ersten Blick chaotische und ziellose Handlung steuert zudem auf ein ganz großes Finale zu.
3. Alles was wir geben mussten (2010)
Die Welt von „Never Let Me Go“ (Originaltitel) ist mit der unseren fast identisch. Was der feine Unterschied ist, dass erfährt das Publikum anhand des Schicksals der drei Hauptfiguren. Dabei entfaltet die Story langsam, aber sicher eine große Sogkraft, bis man komplett ins dystopische Szenario des Films eingetaucht ist. Vom Publikum leider verschmäht und doch einer der besten Filme der letzten Jahre.
4. District 9 (2009)
Richtig viele Aliens und Raumschiffe gibt es auf Platz 4. Der Überraschungshit „District 9“ bastelt sich aus bekannten Zutaten ein stimmiges, dystopisches Szenario. Die Verflechtung von Drama-, Horror- und Sci-Fi-Elementen ergibt einen packenden Film, der neben den Effekten auch eine interessante Story zu bieten hat.
5. Moon (2009)
Wieder ohne Aliens – wobei der Roboter mit der Stimme von Kevin Spacey schon äußerst creepy ist und den Einsatz von Außerirdischen quasi ersetzt. „Moon“ ist ein Kammerspiel, in dem ein einsamer Mann auf dem Mond sich auf seine Rückkehr zur Erde vorbereitet. Dabei hat er allerdings die Rechnung ohne das Drehbuch gemacht, denn das bringt ein paar andere Ideen ins Spiel.
6. Children of Men (2006)
Es wird schon zur Gewohnheit in dieser Liste, denn auch „Children of Men“ kommt ohne die Genre-üblichen Zutaten aus. In dem Endzeit-Spektakel geht es zwar um die Rettung der Menschheit, es sind aber keine Feinde von außen, die hier die Bedrohung darstellen. Packender Thriller, der mit einem überzeugenden Szenario und dem actionreichen, Kriegsfilm-artigen Finale überzeugt.
7. Avatar (2009)
Aliens und Raumschiffe, wohin das Auge blickt. Als „Avatar“ rauskam war ich vom Film sehr entzückt, vor allem wegen der großartigen 3D-Effekte. Mit ein wenig Abstand fällt (noch deutlicher als zuvor) die doch sehr kitschige Öko-Gutmenschen-Story ins Auge. Dennoch hat der Film einen Platz in dieser Liste verdient – bis jemand Tricks auf dem Niveau von „Avatar“ UND eine weniger plumpe Story anbieten kann!
8. Minority Report (2002)
Der zweite Film auf dieser Liste, der auf einem Stoff von Philip K. Dick basiert. Zwar ist „Minority Report“ ein bisschen zu lang geraten, ansonsten aber gibt es wenig auszusetzen. Spannend, actionreich und mit starken Effekten, die sehr gut in die Story integriert sind.
9. Vanilla Sky (2001)
Ich höre schon den Aufschrei der verehrten Leserschaft, aber ich mag diesen Film tatsächlich sehr gerne. Mit Versatzstücken aus Horror, Sci-Fi und romantischem Drama schafft „Vanilla Sky“ einen erzählerischen Raum, wie er nur im Kino fuktionieren kann. Das spanische Original „Abre Los Ojos“ ist mindestens genau so gut – aber zu alt für diese Liste!
10. Sky Captain and the World of Tomorrow (2004)
Kann ein Film, der anno 1939 spielt Science-Fiction sein? Ich finde schon. „Sky Captain“ verbindet seinen Retro-Look mit zeitgenössischen Spezial-Effekten und bietet ein buntes, mitunter groteskes Spektakel. Man muss (oder sollte) den Film nicht ernst nehmen, sondern einfach die Bilder genießen.